Die Nacht ist durch den Wind etwas ungemütlich und ich schlafe eher schlecht als Recht. Damit hat sich der 7 Uhr Bus erübrigt und es soll um 12:15 zurück gehen.
Das Radel hat es auch nicht auf den Rädern gehalten und es liegt da nieder. Wäre natürlich klüger gewesen es direkt hin zu legen..
Am Morgen hört es zunächst auf und ich kann entspannt frühstücken. Dann geht es aber richtig Los. Zum Glück sind die Zeltstangen gut biegsam, denn die heftigen Böen drücken so heftig gegen die Wand, dass sie sich reinbiegt.
Da suche ich dann um halb 11 schneller als geplant das Weite.
Am Rema treffe ich direkt auf einen Nachzügler aus der Fähren Zeit. Es ist der solo Radreisende Österreicher. Bei ihm geht es erst am Montag per Schiff zurück. Das könnte hier doch etwas lang werden. Immerhin kann er so auf wieder besseres Wetter für seinen Nordkapp Besuch warten.
An der Information suche ich mir eine Bank und warte so vor mich hin.
Da rollt zu meiner Überraschung Mister 3L Wein auf dem Gepäckträger vor und verkürzt mir die Wartezeit etwas. Der Wein ist alle aber er berichtet, dass es hier Nachschub gibt :D
Beim Versuch meinen Brennspiritus an den Mann oder die Frau zu bringen kann ich auch ein älteres französisches Radreise Paar mit rudimentären Englischkenntnissen ins Gespräch verwickeln. Sie wollen heute an den Campingplatz wo ich auch gewesen bin. Dann ans Nordkap und anschließend noch an den tatsächlich nördlichsten Punkt wandern.
Im Bus ist wenig los und alles kann bequem verstaut werden. Nun geht es in 3 1/2 Stunden nach Alta. Bei zunächst noch schönem Wetter ist es auch aus dem Bus heraus nochmal ein toller Ausblick.
Emilia und Gesa haben währenddessen Glück und ergattern am Flughafen zwei Boxen. Auch ihr Gepäck dürfen sie tatsächlich über Nacht stehen lassen.
Passend zum Check In komme ich in Alta an.
Ich bleibe bei dem Plan und gehe zum XXL rüber, wo man mir für die Fahrradbox stolze 299 NOK abknöpft. Das grenzt an Wegelagerei. Nunja des einen Abfall ist des anderen Schatz. Demontage der Pedale lasse ich auch direkt machen. Eigentlich läuft alles wie geplant aber diese An-/Abreisetage sind einfach nicht meins.
Alles ins Appartment geschafft und es geht ans einpacken. Hoffentlich passt der kleinere Karton.
Mit abmontiertem Vorderrad passt es bis auf den Lenker, den ich dann ebenfalls demontieren muss, in den Karton.
Irgendwann trudeln dann die beiden Damen vom Flughafen ein. Ich nehme dann doch das Angebot an mich bekochen zu lassen und verzichte darauf noch Rentier zu kosten. Ein etwas schlechtes Gewissen hätte ich ja schon nach ihrem Geleit hoch zum Nordkapp gehabt.
Kurze Pause, dann gehen sie einkaufen und bringen mir noch Paketband mit. Nach 20 Uhr werden keine Alkohol haltigen Getränke mehr verkauft, weshalb ich auf das Abschieds Bier verzichten muss. Vielleicht auch wieder der richtige Zufall.
Schnell noch unter die Dusche mit fancy LED Duschkopf gesprungen und dann gibt es lecker Pasta mit Käsesauce, Brokkoli und Zucchini.
Ein schöner Ausklang der Reise.