4 Studen bei 40° in den Ofen


Von München nach Schechen
calendar_today 2. Juli 2025
timer 03:12 arrow_range 62,42 speed 19,40 north_east 478 south_east 550

Beim Prolog zum Hbf steppte bereits der Bär auf den Straßen Düsseldorfs. Auch an Radfahrerinnen und Radfahrern mangelte es nicht und so schlängle ich mich meinem Ziel entgegen.

Am Bahnhof angelangt das große Zittern. Deutsche Bahn und Fahrradmitnahme ist auch weiterhin eine Problem behaftete Beziehung. Fährt der Zug nicht oder wird gegen einen aus einer anderen Baureihe getauscht, so geht der Affentanz los.
Da am Vortag absolutes Chaos auf der Strecke herrschte und fast alle Verbindungen ausgefallen waren hatte ich ziemliche Befürchtungen, da es auch fast keine Alternativen gäbe.

Für das Sammelsurium an kleinen Taschen machte sich Mal wieder der große schwarze Müllbeutel bezahlt. Mehr Style geht natürlich auch nicht!

Das Ross kurzerhand jemand in die Hand gedrückt, Taschen verladen und es dann an seine zugewiesenen Platz geführt. Dort kam es zunächst mit seinem Artgenossen in Gerangel, denn mit der montierten Frontroll reichte der Platz nicht für beide. Vollständig enttascht fügte es sich dann seinem Schicksal für die nächsten Stunden eingepfercht zu sein. Definitv nicht artgerecht!

Der Zug sammelt fast eine Stunde Verspätung an aber Hauptsache angekommen. Jemand ohne Fahrradreservierung musste zwischenzeitlich den Platz räumen und damit auch den Zug verlassen. Das ist schon bitter.
Ein anderer ohne konkrete Reservierung pochte darauf, dass ihm die Bahn diesen Zug als Ersatz genannt habe. Mit diesem sehr redseligen Exemplar kam ich dann noch beim wieder beladen ins Gespräch. Ein äußerst korpulenter Mann der mit seinem EBike dem Radteisen fröhnt. Wie er selbst sagte unterschätzen ihn die meisten auf Grund seines Körpers aber da er früher Leistungssportler gewesen sei und schon vor dreißig Jahren mit dem Rad umhergefahren ist ging das noch ganz gut

Am Campingplatz Bescheid gegeben und spätere Anreise ist kein Problem.
Während ich so durch München radel, fällt mir ein, dass ich mich wohl besser eincremen sollte. Ist ja nicht so, dass die Sonne knallt..

An und in der Isar herrschte ob der glühenden Hitze Hochbetrieb. Einmal kurz runter aber dann auch weiter hinaus aus der Stadt.

Meine 1.9 Litern Wasser sind schon nach etwas der Hälfte so gut wie aufgebraucht. Viele Dorfläden haben bereits geschlossen. Auf einem Friedhof kann ich kein Wasser ausmachen und um jemand nach Wasser zu bitten bin ich noch nicht durstig genug.
Die Hoffnung liegt auf einem Edeka als plötzlich ein Netto erscheint.

Vor dem Netto werde ich auf mein verpacktes Rad angesprochen und gefragt woher und wohin es denn gehen soll. Er ist selbst die Alpe Adria gefahren und schwärmte von dem Abschnitt nach Travis, den ich ja wohl nicht zu Gesicht bekommen werden.

Im Netto dann nochmal 3Liter Mineralwasser und einrn Joghurtdrink getankt.

Der Campingplatz liegt an einem schönen kleinen See. Als das Zelt steht spring ich auch direkt hinein.
Etwas kälteres Wasser und es wäre perfekt.

Zum Abendbrot gibt es eine Couscous Tasse. Tatsächlich ganz lecker aber die Menge schon eher was für den hohlen Zahn.

Während ich diese Zeile tippe, setzt ein regelrechter Wolkenbruch ein. Vielleicht erspart mir das ja die morgigen Gewitter.




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