Durch die Alpen


Von St. Johann im Pongau nach Möllbrücke
calendar_today 6. Juli 2025
timer 03:55 arrow_range 72,40 speed 18,49 north_east 1061 south_east 1073

Beim Frühstück wird für alles gesorgt, was das Herz begehrt.
Am Nebentisch höre ich wie sie von PDF Tickets reden und frage nach ob sie für den Autozug gebucht haben. Dies wird zu meiner Verwunderung bejaht, was mir mitsamt Fahrrad verwehrt wird.
Sie mussten dann zwar feststellen, dass sie für die falsche Richtung gebucht hatten aber auch in entgegen gesetzte Richtung hätten sie die Option.
Nunja muss ich eben vor Ort das Ticket kaufen.

Das Wetter ist zwar bestens aber gegen Nachmittag sind wieder Gewitter und Regen angedroht.
spätestens um 14:20 will ich daher im Autozug sitzen.

Nach fünf Kilometern beginnt der erste knackige Anstieg, an dem bereits die ersten, ohne nennenswertes Gepäck, auf der Strecke bleiben.

Für die Anstrengungen wird man dann durch wundervolle Talblicke entschädigt.

In Dorfgastein wird zielsicher der Spar angesteuert, der auch Sonntags bis 13:00 geöffnet hat.
Anstelle der sonst üblichen Joghurt Drinks gibt es hier Kefir und High Protein Kako Drinks.

In Hof Gastein bin ich etwas verwirrt, ob des kleinen Bächleins das durch die Stadt abfällt. Sah das nicht irgendwie imposanter aus?

Nach Bad Gastein beginnt der bislang härteste Anstieg, den ich nur mit Müh und Not bezwinge.
Und was sehe ich da einen mächtigen Wasserfall der sich mitten durch die Stadt hinab stürzt.
Das kommt dem erwarteten dann doch schon näher ;)
Bej Anstieg über eine Gasse auf die normale Straße muss ich dann aber auch kapitulieren etwas länger 20-25% Steigung sind einfach nur brutal. Selbst schieben ist da ein Kraftakt.

Noch einen Blick von oben auf den Wasserfall und weiter geht's nach Böckstein und der Autoschleuse Tauernbahn.
So komme ich dann gut passend für die Verladung zur 13:20 Abfahrt an.

Es gibt einen extra Fahrradwagon, der etwas an Viehtransport erinnert und für alle mehr als genug Platz bietet. Dort muss ich dann meinen Gefährten gut fixiert allein lassen.
Nun darf man den ganzen Zug entlang laufen, bis die Personenwagen kommen..
Dort gibt es dann offenbar in einem Wagen sogar noch mehr Fahrradplätze.
Bezüglich der Auswirkungen der Sanierungsarbeiten für Mallnitz war die Rede von 32000(!) jährlichen Radtouristen. Das sind natürlich schon echte Massen die transportiert werden wollen.

Auf der anderen Seite geht es mit einer
wundervollen Abfahrt die Serpentinen hinab los.
Anschauliche Piktogramme illustrieren die Gefahren durch Straßenschäden für den unachtsamen Radler.
Davon sehe ich aber wenig und kann Recht entspannt runter sausen.

Der aufkommende Wind kündigt den Regen an und so werfe ich auch beim ersten Anzeichen die volle Regenmontur an.
Als es dann so richtig loslegt suche ich aber doch erstmal Schutz am Wegesrand.
So lange es so gallert bringt es mir auch nur bedingt etwas den Campingplatz zu erreichen.

Am Zeltplatz angelangt werde ich von Jim aus Canada begrüßt, der wegen dem Regen hier aus entgegen gesetzter Richtung aufgeschlagen ist. Wir verstehen uns direkt und wollen dann später noch zusammen essen gehen. Bei der ersten Regenpause wird das Zelt errichtet und sich, zugegeben etwas parodexerweise, unter die Dusche geschwungen.

Wir machen uns zur Pizzaria nebenan auf wo wir einen netten Abend verbringen

Er ist auf der Trans Dinarica unterwegs gewesen und jetzt mehr oder minder nordwärts unterwegs um dann in 25 Tagen von London aus zurück zu fliegen.

Nun schüttet es wieder unerlässlich und ab und an Blitzt und Donnert es auch. Hoffentlich regnet es sich dann wenigstens ab, so daß es morgen nicht so ungemütlich wird wie angekündigt.




mail david.wenzel@gmail.com